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Die Wilhelma mal anders

Tierethik in der Wilhelma

Die Erdmännchen waren ein echtes Highlight.

Bei den Erdmännchen

Hier konnten wir die ganze Familie Schneeleopard beobachten.

Die neue Schneeleopardenanlage

Auch die Pflege der Tiere stand im Fokus.

Pfleger bei der Arbeit

Die Affen haben eine gute Strategie gegen Kälte.

Kuschelnde Affen

Unser Ethikkurs der TG 13 hatte sich an einem kalten Freitagnachmittag im November gedacht, die Wilhelma einmal unter etwas anderen Aspekten zu besuchen als nur zur Unterhaltung. Im Rahmen unseres Abiturthemas „Ökologische Ethik“ ging es also in den Zoo. Jeder suchte sich eine ethische Fragestellung rund um das Thema Artenschutz und Zootierhaltung aus, für die er an diesem Nachmittag Material sammeln wollte.  

Die Faszination für Tiere, die nicht in unserer Region leben, wurde deutlich. Einige von uns sahen Giraffen und Löwen zum ersten Mal bewusst und konnten so auch viel über die Tiere lernen. Schnell war klar, dass der Mensch mit seiner Lebensweise die größte Gefahr für die meisten Tiere darstellt.

Viele von uns stellten sich die Frage, inwiefern Zoohaltung artgerecht sein kann. Bei der neuen Schneeleopardenanlage wurde deutlich, dass ein moderner Zoo einem Bildungsauftrag nachkommen muss, indem er auch viele Informationen zu den Tieren bietet. Für viele war der Kontrast zu den anderen Raubkatzengehegen jedoch erkennbar und es war der Wunsch, den Tieren hier bessere Möglichkeiten zu bieten, um z. B. typischem Zootierverhalten vorzubeugen. Ob ein Leben im Zoo vielleicht trotzdem dem in der Wildnis vorzuziehen ist, beantwortete an diesem Nachmittag jeder für sich. So wurde angemerkt, dass man im Zoo doch immerhin einen sicheren Platz zum Leben habe und nicht von Nahrungsmangel oder Lebensraumzerstörung wie in der Wildnis betroffen sei.

Besondere Faszination übten unsere nächsten Verwandten mit ihren klar erkennbaren individuellen Gesichtern auf uns aus. Nach langer Beobachtungsphase wurde angemerkt: „Man merkt, dass Affen in vielerlei Hinsicht auch wie wir sind.“ Dass der Mensch durch sein Konsumverhalten direkten Einfluss auf das Fortbestehen der Menschenaffen in der freien Wildbahn hat, wurde durch eine Handyrecycelstation im Rahmen eines Artenschutzprojektes im Menschenaffenhaus deutlich.

Es war für uns alle ein sehr lehrreicher Nachmittag. Ethische Fragen abseits des Unterrichts an lebensnahen Beispielen zu erörtern, ist gerade als Vorbereitung zum Abitur eine hilfreiche Erfahrung.